Angst ist den meisten von uns aus den unterschiedlichsten Situationen bekannt. Sei es nun eine wichtige Prüfung, eine Präsentation oder auch eine Spinne, die ihren Weg in unser Zimmer gefunden hat.
Wo entstehen Emotionen?
In den meisten Fällen ist der Drang, der Situation zu entkommen, ziemlich groß. Eine Fluchtreaktion wird ausgelöst. Anhand von einem Gedankenexperiment wird das verdeutlicht. Ihr geht durch den Wald und trefft auf eine Schlange, vor der ihr direkt zurückschreckt. Wie wurde unser Körper also dazu verleitet, zurückspringen?
Hier kommen das limbische System und seine Bestandteile ins Spiel. Das limbische System ist ein Begriff, der verwendet wird, um unterschiedliche Abschnitte im Gehirn als Mitverantwortliche für die Emotionsentstehung zusammenzufassen. Der Übersicht halber kann es in limbische Ebenen unterteilt werden. So gibt es eine untere, mittlere und obere limbische Ebene, wobei jeder unterschiedliche Gehirnabschnitte zugeordnet werden.
Wo entsteht Angst?
Besonders der Gehirnteil namens “Amygdala” spielt eine wichtige Rolle in der Angstentstehung. Sie wird der mittleren limbischen Ebene zugeordnet und ist für die Entstehung und Verarbeitung von Angst zuständig. Wichtig ist jedoch: Die Amygdala arbeitet nicht allein, sondern mit anderen Strukturen zusammen. Beispielsweise dem Hippocampus, der für die Gedächtnisbildung verantwortlich ist. Gemeinsam bilden die beiden ein emotionales Gedächtnis, welches Erinnerungen abspeichert und mit Emotionen verknüpft. So passiert dies auch bei einem schweren Autounfall. Diesen vergisst man nicht, weil es ein emotionales Ereignis war.
Fluchtreaktion
Wenn die Amygdala die Informationsreize verarbeitet hat, schickt sie diese an drei Gebiete weiter:
- An den Hirnstamm, der für körperliche Funktionen wie Schwitzen und Zittern verantwortlich ist.
- An den Hypothalamus, der eine hormonelle Stressantwort auslöst, also die Ausschüttung des Hormons Cortisol veranlasst.
- An das Striatum, das eine Fluchtreaktion auslöst.
Diese Angstreaktionen sorgen dafür, dass der Körper in bedrohlichen Situationen schnell handeln kann. Fight or flight.
Mit Ängsten umgehen
Die Angstreaktion ist also eigentlich gut. Wenn sie jedoch im Alltag ohne bestimmten Grund ausgelöst wird, kann das Ganze mehr hinderlich als hilfreich sein. Das wäre dann eine Angststörung. Um mit einer solchen umzugehen, gibt es mehrere Methoden.
Einerseits gibt es Medikamente (häufig werden Antidepressiva verschrieben). Hier treten allerdings oft Nebenwirkungen auf. Des Weiteren gibt es Therapiemöglichkeiten. Am wirksamsten erweist sich die kognitive Verhaltenstherapie. Hier beschäftigt man sich mit seinen Gedanken und seinem Verhalten und lernt aus Gedankenmustern auszubrechen.
Zuletzt besteht die wohl einfachste Methode, Angst zu reduzieren. Mit Sport. Wie das im Detail funktioniert, ist noch nicht bekannt, allerdings reichen schon mehrere halbstündige Spaziergänge, um Stress zu senken.
Obwohl die Angst heutzutage eher negativ konnotiert ist, hat sie eigentlich die positive Funktion, unseren Körper zu mobilisieren und uns das Leben zu retten.
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