Es werden oft verschiedene Techniken eingesetzt, um Menschen zu manipulieren, damit sie beispielsweise mehr Produkte kaufen oder stärkere Emotionen empfinden. Oft braucht es nur ein unscheinbares Mittel, welches uns im Alltag konstant umgibt. Ein Beispiel hierfür ist die Musik.
Musik hat einen Einfluss auf zahlreiche physische und psychische Vorgänge im Körper, welche nicht nur bewusst, sondern auch unbewusst stattfinden.
Kann Musik heilen?
Die kurze Antwort: Ja.
Heutzutage ist es unter anderem üblich, Musik auch in der Medizin zu verwenden, beispielsweise in der Musiktherapie. Dort wird Musik gezielt eingesetzt, um die physische und psychische Gesundheit wiederherzustellen, zu erhalten und zu fördern. Hierbei möchte man Symptome lindern oder beseitigen, wie z.B.: den Blutdruck senken oder Muskelentspannung.
Äußerst empfehlenswert ist die Musiktherapie bei Menschen mit sprachlichen Einschränkungen (z.B.: Autismus, Wachkoma, Demenz, etc.). Ebenso bewährt hat sich diese Art von Therapie bei schizophrenen Erkrankungen (mit Ausnahme von akut psychotischen Zuständen).
Musik als psychologisches Mittel
Vorwiegend wird Musik auch als manipulierendes Mittel genutzt, um beispielsweise bei Filmen die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu lenken. Je wichtiger uns eine neue Information erscheint, desto eher dringt sie in unser Bewusstsein. Je weiter etwas von unseren Erwartungen abschweift, desto eher merken wir uns etwas.
Zudem gruppieren wir Reize und nehmen die Gesamtheit wahr, das bedeutet, dass wir uns, bezogen auf Musik, die Kontur von Melodien merken.
In der Filmmusik wird mit nichts anderem gearbeitet. Mit verschiedenen Techniken arbeitet man daran, das Potenzial einer Szene herauszuholen, eine Atmosphäre bei den Zuschauern entstehen zu lassen und dessen Emotionen zu verstärken.
Zuschauer merken oft nicht, dass sie, unter anderem auch durch die Musik, eine Verbindung mit verschiedenen Charakteren aufbauen und sich Melodien durch oftmalige Wiederholungen einprägen. Deswegen kennt wahrscheinlich jeder die Melodie von Harry Potter!
Wenn mit musikalischen Klischees – Dur für Freude oder Dudelsack für Schottland – gearbeitet wird, wird man auch beeinflusst, da man dadurch schon ahnen kann, was in den folgenden Szenen passieren muss.
Musik kann also auch eine Atmosphäre schaffen. Hierfür gibt es ebenfalls ein Beispiel: die Duschszene im Film “Psycho” (1960). Ohne Musik wäre die Szene nicht so intensiv, deswegen wird hier mit den schrillen Tönen gearbeitet, um die Szene grauenvoller zu machen und somit das Publikum sozusagen zu täuschen.
Auch wenn es nicht auffällt, steckt meist eine gut durchdachte Strategie hinter der eingesetzten Musik, um das jeweilige Ziel zu erreichen – egal, ob man eine Krankheit heilen oder einen größeren Effekt auf ein Publikum erzeugen möchte.
Gegen gut gemachte Musik kann sich niemand wehren – sie zielt direkt auf die Seele.
Hans Zimmer
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