Wenn ich am Dienstag am Nachmittag Schule aus habe, muss ich immer eine Stunde später bei einem Theaterprojekt sein. Ich brauche eine halbe Stunde um dorthin zu kommen, habe also nicht genug Zeit, um vorher nach Hause zu fahren, aber eine halbe Stunde in der Kälte zu sitzen, ist ja auch blöd. Und da kommt eine Freundin ins Spiel, die in der Nähe wohnt und mich eine halbe Stunde bei sich aufnimmt. Meistens hat sie Stress, aber trotzdem nimmt sie sich die Zeit mich zu suchen, wenn ich mich verlaufen habe oder mir zumindest die Tür aufzumachen. Im Gegenzug kann ich ihr dann aber auch helfen die Sachen fertig zu kriegen. Letztens musste ich zum Beispiel Kekse in eine Box schichten. Wir helfen uns also gegenseitig nach dem Motto: „Eine Hand wäscht die andere“. Was hat das jetzt mit Händewaschen zu tun? Gar nichts, das sagt man einfach so. Warum, das erkläre ich euch jetzt.
Im Prinzip beschreibt das Sprichwort „Eine Hand wäscht die andere“ nichts anderes, als jemandem im Gegenzug zu einem Gefallen zu helfen. Das Waschen der Hand ist mehr als Metapher zu sehen. Die Redewendung geht zurück auf den römischen Philosoph und Dichter Seneca und heißt im original Wortlaut: „Manus manum lavat.“ Für die Latein-Interresierten unter euch: In diesem Satz befindet sich ein Stilmittel, ein sogenanntes Polyptoton. Das klingt komplizierter als es ist. Manus und manum (Hand) ist im Prinzip das gleiche Wort, aber in einem anderen Fall, also mit einer anderen Endung. Ein Polyptoton ist also eine Stilfigur bei der zwei gleiche Wörter mit anderer Endung aneinandergereiht werden.
Aus diesem Sprichwort sollten wir lernen, dass es sich immer lohnt, anderen Menschen zu helfen, denn wie sagt man doch auch so schön: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus.
Quelle: https://www.geo.de/geolino/redewendungen/839-rtkl-redewendung-eine-hand-waescht-die-andere#:~:text=Die%20Redewendung%20Eine%20Hand%20wäscht,Eine%20Hand%20wäscht%20die%20Hand).
Was sagst du dazu?