Gedanken, dass einem alles über den Kopf wächst und man so nicht mehr weitermachen möchte, kennen vielleicht viele von euch.

Was, wenn einen diese Gedanken aber nicht mehr loslassen? Infos dazu und warum es wichtig ist, sich Unterstützung zu holen, erfährst du hier.

Für viele sind Suizidgedanken eine Art letzter Ausweg „im Kopf“. So etwas wie, wenn ich es gar nicht schaffe, dann gibt es auch noch diese Möglichkeit.

Häufig dient der Gedanke der Entlastung, ohne dass man sich wirklich selbst töten möchte.

Es kann ein Ausdruck dafür sein, dass man nicht mehr in der derzeitigen Situation sein möchte und/oder es einen dringend nötigen Veränderungswunsch der momentanen Lebensumstände gibt.

Was bedeutet das Wort Suizid?

Suizid kommt aus dem Lateinischen und bedeutet die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens, also sich selbst zu töten.

Suizidgedanken sind Gedanken daran, dass man sich umbringen möchte.
 

An Suizid denken – was kann das bedeuten?

Gedanken, dass man z. B. unter den derzeit vorherrschenden Umständen nicht mehr leben will, müssen nicht unbedingt unangenehm sein – sie können auch „Entlastungscharakter“ haben.

Hierbei geht es nicht unbedingt um die Absicht, tatsächlich tot sein zu wollen. Es ist vielleicht zunächst Ausdruck dafür, dass man die Situation so, wie sie momentan ist, nicht mehr aushalten kann und will.

Es ist fühlbar, dass dringend eine Veränderung nötig ist.

Es gibt Dinge im Leben, die dazu führen können, dass man sich verzweifelt fühlt. Manche Situationen scheinen vielleicht auf den ersten, zweiten oder dritten Blick ausweg- und aussichtslos.

Oder eine „Lösung“ scheint in weiter Ferne, kaum erreichbar. Man hat eventuell auch das Gefühl, dass sich die belastende Situation einfach nicht zum Besseren verändert, egal was man versucht.

Man möchte einfach nur mehr weg und all diese Belastungen nicht mehr erleben.

Vielleicht erkennst du dich in diesen Zeilen ein bisschen wieder oder fühlst dich angesprochen. Du bist nicht allein damit, viele Leute erleben Momente, die ausweglos scheinen.

Bildlich kann man das vielleicht damit vergleichen, dass man sich wie auf dem offenen Meer fühlt. Man treibt dort herum, klammert sich an eine Boje, jedoch ist der Halt nicht wirklich stabil.

Zusätzlich scheint kein Ufer in Sicht zu sein bzw. man hat nicht genug Kraft, dieses zu erreichen. Dieses rettende Ufer wünscht man sich aber unbedingt, denn dort könnte man sich einfach mal fallen lassen und sich entspannen

Klar bleiben!

Die Gedanken, dass man die Situation so nicht mehr aushalten kann, machen meist kein angenehmes Gefühl.

Trotzdem ist es wichtig, dieses Gefühl nicht mit Alkohol oder Drogen zu betäuben. Nur ohne Einfluss von Substanzen kann man klar bleiben und vermeiden, dass man unüberlegte, impulsive Handlungen setzt.

✅ Tipp #1 – Was hilft bei Suizidgedanken?

In Momenten, die sich ähnlich wie eben beschrieben anfühlen, können Vertrauenspersonen (etwa jemand aus der Familie oder deiner Lehrer bzw. natürlich auch ein Mitarbeiter einer Beratungsstelle) eine Art „Anker“ sein, der dir Halt gibt.

Hat man in Situationen das Gefühl, „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen“, kann das dazu führen, dass man sich eingeengt fühlt.

Man hat also keinen freien Blick auf die momentane Situation, sondern die Gedanken konzentrieren sich auf z. B. alles Negative derzeit.

Gerade in solchen Momenten kann man sich einen Blick von außen „ausborgen“. Dadurch, dass man sich an jemand Vertrauten wendet, kann man gemeinsam Wege ans rettende Ufer überlegen.

In massiv belastenden und scheinbar ausweglosen Situationen ist man emotional äußerst eingeengt. Das führt dazu, dass man die Tragweite bestimmter Überlegungen und Handlungen nicht real abschätzen kann.

Besonders dann ist eine Art „Anker“ von außen wirklich wichtig.

Mögliche Ursachen von Suizidgedanken

Jede Person und jede Situation ist speziell und komplex. Man kann also keine eindeutigen Ursachen von Suizidgedanken festmachen.

Auch gibt es nicht nur einen Grund, sondern mehrere Ursachen, die zusammenkommen. Eine tiefe Verzweiflung oder z. B. das Gefühl der Aussichtslosigkeit kann Menschen dazu bringen, darüber nachzudenken, nicht mehr leben zu wollen.

Während der Pubertät und auch später ist es durchaus normal, dass man sich Gedanken über den Sinn des Lebens und die eigene Aufgabe darin macht.

Innerhalb der Entwicklung, von der Geburt bis zum Tod, gibt es verschiedene Phasen, die jeder durchläuft und die eine Art Krise darstellen, wie auch etwa die Jugendzeit.

In dieser verändert sich alles, körperlich, aber auch im Denken. Man beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens und auch des Sterbens.

Man ist unzufrieden mit eigentlich allem und stellt Dinge infrage, die vorher kein Thema für einen gewesen sind.

Vielleicht löst man sich aus dem bestehenden Freundeskreis oder schlägt eine andere Stilrichtung ein, als bisher etc. Krisenphasen können trotz aller Belastung auch Auslöser sein, sich neu zu orientieren und sich weiterzuentwickeln.

Auch das Erleben von schlimmen, traumatischen Ereignissen kann Betroffenen das Gefühl vermitteln, diese Belastung niemals aushalten bzw. überstehen zu können.

Oder es entsteht Angst davor, dass einen die Gedanken und Erinnerungen an das Erlebte nie loslassen werden.
Dass diese Ängste entstehen, ist absolut verständlich und völlig normal!

Mit Unterstützung und Abstand zu dem traumatischen Erlebnis ist es jedoch möglich, dass die Gedanken und Erinnerungen daran so sehr in den Hintergrund treten, dass auch wieder schöne Situationen Platz haben.

Mitunter sind suizidale Gedanken auch mit dem Gefühl, der gegen sich selbst gerichteten Aggression, verbunden. Man möchte sich vielleicht für etwas bestrafen, die Wut an sich selbst auslassen bzw. sich „wegmachen“.

Zudem gibt es psychische Probleme und Erkrankungen, die verhindern können, dass man in belastenden Situationen Auswege findet.

Psychische Erkrankungen sind gut behandelbar, genauso wie bei einer körperlichen Krankheit ist es jedoch wichtig, sich ärztliche Hilfe zu holen.

Es gibt ganz viele verschiedene Situationen, die einen belasten können. Werden diese immer mehr, entsteht ein fühlbarer „Berg“ an Belastungen.

Je größer dieser Berg ist, desto eher bekommt man das Gefühl, diesen nicht mehr bewältigen zu können, überlastet zu sein oder keine Lösung mehr zu sehen.

Das ist eine sehr energieraubende Situation. Pass’ auf dich auf und schau’, dass dieser Berg immer wieder abgebaut wird.

Hol’ dir Unterstützung, schon bevor dir alles über den Kopf wächst. 

Es gibt viele Stellen, an die du dich kostenfrei und völlig anonym wenden kannst, also deinen Namen nicht sagen musst und selbstverständlich auch nicht sagen musst, woher du kommst.

Manchmal hilft es schon einmal, wenn man in einem Gespräch reden und alles loswerden kann, was einen gerade beschäftigt.

Morgen kannst du Weiteres herausfinden, zum Beispiel, was du als Betroffener tun kannst.

Quelle

mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht

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