Was sind eigentlich Hasspostings? Welche Konsequenzen können sie haben? Was, wenn man selbst betroffen ist? Wir haben Fakten und Tipps zusammengestellt!
Was ist ein Hassposting bzw. Hatespeech im Netz?
Im Netz stößt man sehr schnell auf Kommentare, die verletzen. Können das Worte überhaupt? Klar, können auch Worte heftig treffen.
Sicher kennst auch du Momente, in denen dir etwas an den Kopf geworfen wird, was sich wie ein tiefer Stich anfühlt, obwohl dich niemand körperlich berührt hat.
Alles Fiese hat keinen Platz im Netz, trotzdem zählt nicht alles zu sogenannten Hasspostings.
Bei Hasspostings (Hatespeech, Hass im Netz) werden Kommentare, Bilder und Videos eingesetzt, um andere Menschen abzuwerten oder anzugreifen.
Beispiele für Hasspostings:
- Eine Person oder eine ganze Gruppe von Personen wird beschimpft, beleidigt oder diskriminiert aufgrund von Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder weil jemand schwul/lesbisch/transgender ist. Z. B. „Alle Muslime sind ….“, „Alle Schwulen sollen…“ oder „Alle Frauen müssen…“.
- Ein beleidigender Kommentar zu einem Foto auf Instagram, z. B. „Echt peinlich, dass er sich überhaupt traut, so ein Foto von sich zu posten – so scheiße wie er ausschaut – echt ekelhaft.“
- Ein Fake-Profil einer Person wird mit abwertenden, peinlichen Bildern oder Kommentaren erstellt. Z. B. ein Fake-Profil mit einem Bild von einer Person, die sich betrunken übergibt und mit „alwaysdrunken“ bezeichnet wird.
- Es werden falsche Gerüchte, gemeine Geschichten oder erfundene „Tatsachen“ über bestimmte Gruppen verbreitet, um diese schlecht zu machen oder politische Meinungsmache zu betreiben.
- Jemand wünscht einer anderen Person den Tod oder droht ihr mit Gewalt.
In Österreich gibt es auch ein Recht auf eine freie Meinungsäußerung, das heißt aber nicht, dass man wirklich alles sagen darf.
So zählt z. B. „Ich bin gegen offene Grenzen.“ oder „Ich finde, nur Mann und Frau sollten heiraten können.“ zur Äußerung seiner Meinung.
Eine Grenze wird aber klar überschritten, wenn Menschen verletzt werden, wenn Personen verurteilt werden und vor allem ganze Gruppen gleichgesetzt werden, wie z. B. bei Aussagen wie: „Alle Flüchtlinge sind kriminell.“ oder „Das war sicher kein Christ.“
Kleinigkeiten können verändern
Das ganze Internet ist voll mit Beschimpfungen und Verunglimpfungen. Viele von uns haben das Gefühl, gar nichts dagegen machen zu können und hilflos zu sein. Doch jeder von uns kann mithelfen, etwas gegen Hass im Netz zu tun!
Klar, können wir als Einzelne nicht die ganze Welt verändern, wir können als Einzelne aber die Welt eines Menschen verändern.
Denn wenn z. B. ein Shitstorm über einen hereinbricht oder sich alles im Magen zusammenzieht, weil über Menschen hergezogen wird, die genauso fühlen wie man selbst, dann kann schon ein einziger Kommentar, in dem jemand zeigt, dass nicht alle so denken, sehr viel bedeuten.
Du kannst dieses eine Posting, dieser eine Kommentar, dieser eine Hoffnungsschimmer sein.
Teile Respekt, statt Hass!
Jede hat das Recht seine Meinung zu sagen oder auch zu schreiben. Die Frage ist nur, wie man das für sich dann machen möchte.
Gerade hinter dem Bildschirm seines Laptops oder Smartphones tippen manche schnell mal etwas hinein, ohne viel darüber nachzudenken.
Einmal gepostet, kann man die Reaktionen darauf und auch die Auswirkungen auf einen selbst nicht mehr kontrollieren.
Morgen gehts am Schülerblog mit Tipps weiter, was du machen kannst, wenn du so einen Post siehst bzw. wenn du betroffen bist.
Quelle
mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht
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