Gestern haben wir über die Symptome einer Depression gesprochen. Heute wirst du herausfinden, was du als Betroffener tun kannst.
Selbst betroffen?
Hol’ dir Unterstützung, denn eine Depression kann man sehr gut behandeln. Sie geht aber eben nicht einfach wieder weg.
Sie braucht Behandlung, genauso, wie wenn du dir den Arm brichst. Je früher du dir Unterstützung an die Seite holst, umso besser kann dir auch geholfen werden.
Viele berichten, dass sie sich lange nicht getraut haben, mit jemandem darüber zu sprechen, dass sie jetzt aber total erleichtert sind. Viele sagen auch, dass sie sich mit der Behandlung endlich wieder wie sie selbst fühlen.
Eine Behandlung wird immer an die Person angepasst. Grundsätzlich kann eine Depression mit Psychotherapie oder klinisch-psychologischer Behandlung und/oder mit Medikamenten (Antidepressiva) behandelt werden.
Bei leichten depressiven Phasen können auch Präparate aus Johanniskraut wirksam sein.
Unglaublich wichtig ist, dass man sich an Ärzte, Therapeuten oder Psychologen wendet, die spezialisiert mit Jugendlichen arbeiten.
Denn sie haben viel Erfahrung, wie sich eine depressive Episode bei Jugendlichen zeigt. Sie wissen auch, welche gezielte Behandlung gerade für junge Menschen passt.
Denn das, was einem Erwachsenen hilft, muss noch lange keinem Jugendlichen helfen!
Es gibt auch so viele Geschichten rund um Medikamente bei psychischen Erkrankungen. Klar, sie können, so wie alle Medikamente auch Nebenwirkungen haben.
Es ist okay, dass du dir Gedanken machst und wissen möchtest, wie sie genau wirken und was auch konkrete Nebenwirkungen sind.
Oder auch wie lange es überhaupt dauert, bis man eine Wirkung spüren kann. Wichtig ist, alle Fragen, die du hast, auch an den behandelnden Arzt zu stellen.
Oft ist es auch ein Weg dahin, eine Behandlung zu finden, die wirklich zu dir passt. Du darfst alles, was du denkst und willst auch klar aussprechen.
Es gibt auch viele Ärzte, die gerade bei leichten depressiven Episoden auch pflanzliche Alternativen gemeinsam mit Therapie vorschlagen.
Wenn wir uns ein Bein brechen, dann ist das, was es zur Heilung braucht, meist auch nicht das, was wir uns wünschen.
Wer mag schon freiwillig eine Operation oder einen Gips. Trotz alledem lassen wir uns bei körperlichen Dingen oft leichter helfen.
Es gibt auch viele Prominente und Influencer, die an psychischen Krankheiten leiden. Oft erzählen sie, wie sehr ihnen die Behandlung geholfen hat, sich eben wieder wie sie selbst zu fühlen.
Vielleicht kann dir auch deren Geschichte ein wenig die Angst nehmen.
Feststellen, ob du an einer depressiven Episode leiden könntest, können etwa Psychiater, aber auch klinische Psychologen.
Trau dich, auch deinen Eltern zu sagen, wenn du dich bei einem Arzt, aber auch einem Psychologen oder einem Therapeuten nicht wohlfühlst! Es braucht ein Vertrauensverhältnis zwischen euch!
Depressive Verstimmung
Uns ist wichtig, noch einmal klarzustellen, dass eine Depression eine Erkrankung ist. Diese kann man nicht einfach durch ein bisschen Anstrengen oder ein paar Tipps wegmachen.
Sie braucht wie jede andere Krankheit auch eine professionelle Behandlung.
Eine depressive Verstimmung, also eine Zeit in dem es einem nicht so gut geht oder es auch einen klaren Anlass gibt, der dich belastet, gibt es allerdings einiges, was du tun kannst, damit es dir wieder besser gehen kann.
Oder auch, damit du wieder ein bisschen mehr Kraft bekommst. Vielleicht merkst du, dass es dir gerade nicht gut geht. Es gibt zwar auch super schöne Momente, trotzdem geht dir irgendwie die Luft aus?
Es gibt einiges, dass du tun kannst, damit es deiner Psyche wieder besser geht.
Licht: Schau, dass du jeden Tag rausgehst. Auch wenn nicht die Sonne scheint, ist das Tageslicht draußen um ein Vielfaches erhöht als drinnen. Das Licht spielt eine wesentliche Rolle für das Befinden deiner Psyche.
Sport und Bewegung: Gerade, wenn wir Sport treiben, werden so etwas wie körpereigene Glückshormone frei gesetzt, die uns bei Stimmungstiefs helfen können.
Entspannung: Ruhige Pausen, die du dir gönnst, sind unglaublich wichtig. Leg dich aufs Bett und höre dir Musik an, die dich runterbringt und entspannt oder es sogar schafft, dich in eine schöne Stimmung zu versetzen.
Vielleicht magst du auch gezielte Atemübungen ausprobieren oder dir in YouTube eine Fantasiereise anhören.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich tatsächlich positiv auf die Psyche aus. Alles ist erlaubt, auf die Mischung kommt es drauf an. Es ist voll okay, etwa Zucker zu essen. Sich fast ausschließlich von Süßem zu ernähren, kann sich negativ auf die Stimmung auswirken.
Soziale Kontakte: Gespräche mit Personen, die dir sehr nah sind, sind ein sehr wichtiger Ausgleich. Überlege, wem du ehrlich sagen kannst, wie du dich gerade fühlst. Oft kann man sich auch gegenseitig stützen und austauschen, was dem jeweils anderen hilft.
Ein Spaziergang draußen mit einer dir wichtigen Person vereint gleich drei Bereiche, die dir guttun können. Bewegung, Licht und sozialer Kontakt.
Schlaf-Wach-Rhythmus: regelmäßig zur gleichen Zeit schlafen zu gehen und auch aufzustehen, hilft seine Psyche in Balance zu halten. Klar, kannst du am Wochenende ausschlafen. Wenn du merkst, dass du ständig komplett unterschiedlich ins Bett gehst, kann das einen Einfluss haben, wie du dich fühlst.
Quelle
mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht
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