Gestern haben wir über das Hymen und die damit verbundenen Gerüchte aufgeklärt. Heute gehts weiter mit anderen Ursachen für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Weitere Ursachen für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Schmerzen durch eigenen Druck oder wenig Feuchtigkeit
Der Körper reagiert sehr sensibel auf deine Empfindungen. Wenn du große Angst hast oder eigentlich gar keine Lust dazu hast, reagiert dein Körper darauf und zeigt, dass er noch nicht bereit ist.
Es kann dann z. B. sein, dass sich die Muskeln rund um die Vagina zusammenziehen und das Aufnehmen deshalb schmerzt oder gar nicht möglich ist.
Auch, wenn du vor dem Aufnehmen nicht feucht bis, kann es sich unangenehm anfühlen. Diese Feuchtigkeit, die sich in der Vagina bildet, kannst du selbst spüren.
Oft hilft es schon, solange zu warten, bis du diese Feuchtigkeit spürst. Es ist auch möglich, mit Gleitcremes zu helfen.
Du bist es wert, dass du mit Sex so lange wartest, bis du es wirklich genau in dem Moment auch möchtest.
Jede Person, die dich wirklich liebhat, möchte auch, dass du nichts überstürzt und wartet den Moment ab, in dem ihr beide Lust habt!
Schmerzen durch sexuell übertragbare Krankheiten
Verschiedene sexuell übertragbare Erkrankungen (STDs) können Schmerzen beim Sex auslösen.
Brennende und schneidende Schmerzen können z. B. von einer Vagina- oder Harnwegsentzündung kommen.
Hattest du nie Schmerzen beim Sex und treten diese plötzlich auf, kann dies ein Hinweis dafür sein, dass du eine sexuell übertragbare Krankheit, einen Pilz oder auch eine Infektion hast.
Hast du den Verdacht, dass etwas nicht in Ordnung ist, solltest du umgehend zu Haut- oder Frauenärzten gehen, um dich behandeln zu lassen.
Die meisten STDs können gut und einfach behandelt werden. Eine Behandlung deines Partners ist manchmal ebenso erforderlich.
Schmerzen durch das Anstoßen an die Gebärmutterwand
Ist der Penis lang, kann er an den Gebärmuttermund stoßen, was als schmerzhaft empfunden werden kann.
Jungs ist das oft gar nicht bewusst. Eine Möglichkeit ist, dass man eine Stellung wählt, bei der die Person mit Vagina die Tiefe des Eindringens bestimmen kann, z. B. wenn die Person mit Penis am Rücken liegt und das Mädchen auf ihm „drauf sitzt“.
Wenn ihr darüber sprecht, kann die Person mit Penis auch viel für sich daraus lernen, wie der Sex für euch beide angenehm und lustvoll sein kann.
✅ Tipp #3 – Was, wenn es dir nicht gefällt?
Findest du es nicht schön und angenehm, dann sag das auch. Wir wissen, das liest sich vielleicht leichter, als es dann manchmal im Umsetzen sein kann.
Wenn es gerade nicht möglich ist, dass du es direkt aussprichst, passt es für dich vielleicht eher, dich zur Seite zu drehen, die Hand deines Sexpartners wegzugeben oder etwas ganz anderes, das dir gerade in den Sinn kommt.
Hast du Schmerzen, macht eine Pause oder hört fürs Erste auf. Sex soll sich angenehm anfühlen.
Ist es nicht so, dann war der Zeitpunkt vielleicht nicht der Richtige, die Art Sex zu haben für dich nicht passend oder du stellst fest, dass Sex nichts ist, was du machen möchtest.
Dann ist es wichtig, aufzuhören. Nehmt euch in den Arm und streichelt oder umarmt euch z. B. Für ein nächstes Mal ist immer Zeit.
Ist meine Vagina zu eng?
Die Vagina ist eine Art elastischer Schlauch, die von Muskeln umgeben ist, mit denen Personen mit Vagina das Aufnehmen aktiv gestalten können.
Grundsätzlich ist die Vagina sehr dehnbar. Hast du das Gefühl, dass deine Vagina so eng ist, dass es nicht möglich ist, einen Penis oder auch Finger aufzunehmen, kann es an der Muskulatur, die die Vagina umgibt, liegen.
Etwas mehr Zeit kann helfen, dass sie sich mehr entspannt. Es ist auch ein Thema, dass du mit Frauenärzten besprechen kannst.
Was ist Vaginismus?
Bei Vaginismus verkrampft die Muskulatur rund um die Vagina reflexartig. Ein Aufnehmen oder eine gynäkologische Untersuchung ist dann nicht möglich.
Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein und sind oft auf psychischer Ebene oder vielleicht ein körperlicher Ausdruck von Psychischem.
Themen, die dahinterstehen können sind z. B. Angst vor Verletzungen durch Schmerzen beim Sex, eine innere Ablehnung des Partners, eine Erziehung, die gegenüber Sex eine ablehnende Haltung vermittelt hat/eine Erziehung, in der Sex verurteilt wurde, als z. B. etwas „Schmutziges“ oder auch, wenn ein Mensch sexualisierte Gewalt erlebt hat.
Fühlst du dich angesprochen oder bist du betroffen? Wir verstehen, dass es nicht leicht ist, über solche Themen zu sprechen. Nicht allein damit zu bleiben und zu teilen, was beschäftigt, kann echt erleichtern.
Quelle
mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht
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