Was tun, wenn dir das Streiten mit Mutter und Vater zu viel ist? Hier gibt es Tipps, wenn die Eltern dich nicht verstehen oder ungerecht behandeln.

Als Kind glaubt man nahezu alles, was die Eltern einem sagen. Irgendwann aber, bei vielen mit Anfang der Pubertät, beginnt man zu hinterfragen, was die Eltern sagen, machen, denken und vorschreiben.

Man bildet sich seine eigene Meinung, entwickelt eigene Wünsche und Bedürfnisse, die oft nicht mit den Bedürfnissen und Meinungen der Eltern übereinstimmen. Das führt dann häufig auch zu Streit. Und das ist gut so!

Streiten muss gelernt werden

Die Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Eltern sind wichtig. Schließlich muss man irgendwann auch das Streiten „üben“.

Und dazu eignen sich nun mal am besten Menschen, die einen sehr lieb haben und einem auch viel nachsehen.

Denn wenn man das erste Mal so richtig mit streiten z. B. mit seinem Vorgesetzten in der Arbeit loslegen würde, hätte das wohl eher schlimmere Konsequenzen.

Diese „Streitphase“ ist quasi von der Natur so eingerichtet worden. Es geht aber nicht nur um das Streit-Üben, sondern gleichzeitig auch um die schrittweise Ablösung von den Eltern.

Sich also zu trauen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und seine eigene Meinung zu vertreten, auch wenn die Eltern nicht der gleichen Meinung sind.

Streiten nervt

Nur weil der Dauerstreit auch Sinn macht, heißt das noch lange nicht, dass er nicht nervt. Ganz im Gegenteil.

Viele macht es traurig, dass sie auf einmal nur mehr im Clinch mit ihren Eltern liegen und fühlen sich nicht mehr verstanden.

Andere sind völlig entnervt, weil es zu Hause nur noch zu Auseinandersetzungen kommt und es keinen Ort mehr gibt, an dem man Ruhe hat.

Manchmal eskaliert die Situation und man bekommt sich wegen jeder Kleinigkeit in die Haare. Z.B. weil das Zimmer nicht aufgeräumt ist, der Müll noch nicht weggebracht ist, die Mama das falsche Gel nach Hause gebracht hat, u.s.w.

Streiten gehört in der Pubertät zwar dazu, trotzdem muss es nicht eskalieren:

✅ Tipp – Ändern kann man nur sich selbst

Oft wünscht man sich, die anderen sollen sich ändern. Aber jede und jeder kann nur selbst etwas an sich verändern, das Umfeld muss dann aber automatisch darauf reagieren.

Nervt es dich also, dass ihr nur mehr streitet, dann überleg einmal, wie du dich in Situationen verhältst, in denen ihr aneinander geratet.

Hilfreich ist es, wenn man zunächst überlegt, ob irgendetwas an dem Gesagten doch auch zutrifft.

Denn wenn man zumindest mal bei einer Kleinigkeit Kompromissbereitschaft zeigt, gibt man dem anderen schon eher die Chance einzulenken.

Bei Bemerkungen, die dich zum Ausrasten bringen, überleg auch einmal, ob es manchmal nicht einfacher ist, darüber wegzuhören und dir deinen Teil zu denken.

Schlage Kompromisse vor

Deine Eltern nörgeln ständig an dir herum und du kannst es schon gar nicht mehr hören. Es lohnt sich doch einmal hinzuhören. Was stört sie wirklich?

Sie wollen z.B. dass du mehr im Haushalt mithilfst. Überlege für dich, was du dir vorstellen könntest, was dir aber auf jeden Fall zu viel ist.

Biete ihnen in einer ruhigen Minute an, was du dir gut vorstellen könntest, zu übernehmen. Bitte Sie im Gegenzug dafür, dir nicht jede Kleinigkeit krumm zu nehmen.

Wenn ihr die Vereinbarungen auch noch irgendwo festhaltet, dann kannst du bei der nächsten Nörgelei entgegenhalten, dass du dich an die Vereinbarung gehalten hast.

Schimpfwörter und Beleidigungen sind tabu

Klar, wenn man mal zornig ist, wird es schon mal lauter und oft hat man sich nicht mehr so richtig im Griff. Trotzdem gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Ein Streit ist schon so verletzend genug. Verzichte auf jeden Fall auf Schimpfwörter und Beleidigungen. Gerade, wenn dein Gegenüber vielleicht kräftig austeilt.

Denn wenn sich wieder alles beruhigt hat, ist klar, wer sich entschuldigen muss!

Sprich über deine Gefühle

Vermeide Anschuldigungen wie, du hast mich ja gar nicht mehr lieb oder für dich bin ich ja eh nur der Fußabtreter.

Zeige in Ich-Botschaften, was der Streit in dir auslöst. z.B. „Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass du mich gar nicht mehr verstehst. Das verletzt mich.“ „Es macht mich wütend, wenn du so mit mir sprichst.“

Gegenseitiges Verständnis

Du fühlst dich von deinen Eltern nicht verstanden, sie werfen dir das Gleiche vor. Erste Reaktion: Die sollen mal damit anfangen.

Was aber, wenn sich deine Eltern das auch denken? Dann wird das wohl nie etwas mit dem Verständnis.

Klar fällt das oft schwer, aber einen Versuch ist es wert. Versuche dich mal in die Situation deiner Eltern hineinzuversetzen.

Sie haben die Verantwortung, können zur Rechenschaft gezogen werden, wenn dir etwas passiert, wissen oft auch nicht, wie sie mit dir umgehen sollen, u.s.w.

Manchmal kann man einen Streit auch sehr schnell beenden, in dem man einfach sagt: „Du, Mama, Papa, kann es sein, dass ihr euch Sorgen macht?“

Kombiniert mit Vorschlägen, was du machst, damit sie sich sicherer fühlen können, kann da schon Wunder wirken.

Schlechter Tag

Jeder hat mal einen schlechten Tag. Sowohl du als auch deine Eltern.

Wenn du schon beim Aufstehen merkst, dass man es dir heute nicht recht machen kann und du auch so auf deine Eltern zugehst, dann entschuldige dich danach dafür und sag ganz ehrlich, dass du mit „falschen Fuß“ aufgestanden bist.

Wenn du merkst, dass mit deinen Eltern heute nicht „gut Kirschen essen“ ist, dann versuch ihnen eher aus dem Weg zu gehen und sie vor allem, nichts zu fragen, was dir wirklich wichtig ist.

Was, wenn Grenzen überschritten werden?

Im Streit werden wohl auch mal deine Eltern laut werden und dir nicht so nette Worte an den Kopf werfen.

Wenn aber nur mehr Beleidigungen, Beschimpfungen oder Fiesheiten an der Tagesordnung sind, dann handelt es sich unter Umständen bereits um psychische Gewalt.

Und diese hat nichts mit einem Streit zu tun! Hier ist eine Grenze erreicht, klarerweise auch, wenn du geschlagen wirst.

Auch ohne Gewalt kann es zu weit gehen

Trotz aller Nachsicht und Verständnis gibt es auch Eltern, denen man es wirklich nicht recht machen kann. Wo auch nur mehr verboten und genörgelt wird.

Auch wenn es keine Gewalt in der Familie gibt, gibt es Grenzen! Da gilt es dann für jeden Fall im Speziellen zu schauen, ob es wirklich schon zu weit geht und wie du dich dann verhalten kannst, damit du dich zu Hause wieder wohler fühlst.

Quelle

mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht

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