Die Klimakrise und der Klimawandel sind ein wichtiges Thema. Darüber zu berichten ist wesentlich, gleichzeitig können die Bilder und Szenarien uns auch belasten.
Wenn es dir so geht, kannst du hier nachlesen, warum das so ist und wie du da wieder rauskommst!
Bilder von Naturkatastrophen, Warnungen von Wissenschaftlern und Aufrufe sein Verhalten zu ändern, machen natürlich auch was mit uns.
All die Berichte über die Klimakrise und den Klimawandel lassen uns nicht kalt. Sie lösen ganz unterschiedliche Gefühle aus.
Es kann Motivation entstehen, etwas beizutragen und zu ändern. Sie können aber auch wütend machen, frustrieren oder ängstigen, genauso wie sie betroffen oder traurig machen und auch mal überfordern können.
Es kann auch sein, dass man verwirrt ist und wissen mag, was jetzt eigentlich Fakt ist. Vielleicht erkennst du dich in einem der Punkte wieder. Aber was tun, wenn man grad selbst im Gefühlschaos steckt?
Gegen die Hilflosigkeit
In vielen von uns lösen bedrohliche Informationen schnell Ohnmacht und Hilflosigkeit aus. Wir fühlen uns unsicher, haben das Gefühl selbst nichts kontrollieren zu können.
Irgendwann müssen wir diese schlechten Gefühle wieder loswerden. Manche reagieren dann damit, dass sie nach Lösungen suchen, selbst aktiv werden, andere werten die Infos ab.
Aus psychologischer Sicht funktioniert beides, um sich wieder besser zu fühlen. Aber nur diejenigen, die aktiv werden, tragen auch selbst etwas zu mehr Klimafreundlichkeit bei.
Vielleicht hilft dir die Info, was uns eigentlich zu diesen Gefühlen bringt, sie für dich besser einzuordnen. Nicht nur du hast diese Gefühle, es ist quasi ein psychologisches Phänomen von uns Menschen.
Strategien dagegen:
Such dir mal ein paar wenige konkrete Dinge, bei denen du dich engagieren willst.
Z.B. einen tierproduktefreien Tag pro Woche einlegen, Klamotten mit Freunden tauschen, anstatt neue zu kaufen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Schule oder das Thema in deiner Familie ansprechen.
Gemeinsam statt einsam
Vielleicht könnt ihr an der Schule eine Arbeitsgruppe anregen, um eure Schule klimafreundlicher zu machen oder du engagierst dich bei einer Umweltorganisation.
Denn mit anderen gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten, lässt einen automatisch stärker fühlen. An Fridays For Future kannst du sehen, wie schnell man Beachtung bekommen kann, wenn man sich gemeinsam für etwas einsetzt.
Sprich darüber!
Bleib mit deinen Gefühlen und Gedanken nicht alleine. Sprich aus, was du fühlst. Alles, was du denkst und fühlst, ist in Ordnung.
Auch wenn dir vielleicht einmal ein paar Tränen über die Wangen laufen, ist das okay. Vielleicht magst du mal deine Freunde fragen, wie es ihnen damit geht und auch über deine Gedanken und Gefühle reden.
Wie ist es mit deinen Eltern oder anderen Erwachsenen in deinem Umfeld, mit denen du dich gut verstehst? Oft gibt es auch in der Schule die Möglichkeit, sich im Unterricht auszutauschen oder Fragen zu stellen.
Wenn Reden nicht so deins ist, kannst du in besonders belastenden Situationen auch mal aufschreiben, was grad in dir vorgeht.
Vielleicht tauschst du dich lieber über WhatsApp aus. Vielleicht bist du eher der kreative Typ und zeichnest dir mal alles von der Seele.
Informiere dich
Hast du das Gefühl, dass für dich noch viele Fragen zu den Themen Klima und Umwelt offen sind, dann hol dir weitere Informationen.
Wichtig ist dabei, dass du auf wissenschaftlich fundierte Berichte achtest. Es ist gar nicht mehr einfach, hier den Durchblick zu behalten.
Denn auch zum Thema Klima gibt es viele Seiten oder Social-Media-Kanäle, die bewusst falsche Informationen verbreiten.
Eine vertrauenswürdige Seite im Web ist etwa die vom Climate Change Center Austria. Joul und Mailab etwa, liefern vertrauenswürdige Infos auf YouTube.
Achte darauf, wer steckt hinter den Informationen, wie extrem sind sie, stimmen sie mit Informationen von wissenschaftlichen Seiten überein?
Trau dich und frag nach, bevor du einfach etwas nachsagst, was nicht den Fakten entspricht.
ABER NICHT DU ALLEIN BIST VERANTWORTLICH
✅ Tipp #1 – DU kannst viel tun
Manche, die sich entscheiden, aktiv klimafreundlich zu handeln, setzen sich auch selbst stark unter Druck.
Sie haben das Gefühl noch mehr machen zu müssen und haben heftige Schuldgefühle, wenn sie es manchmal nicht schaffen, sich entsprechend zu verhalten.
Klar ist, jeder kann etwas beitragen, doch keiner von uns kann alleine etwas verändern. Jeder Beitrag zählt und es braucht einfach auch die Politik und das Zusammenarbeiten der Staaten, um die Klimakrise zu lösen.
Schau auf das, was du machst und verzeih dir, dass du auch nicht immer perfekt bist, so wie niemand von uns.
Vielleicht folgst du auch Influencern zu diesem Thema. Auch dort wirst du sehen, dass sie viel machen, aber auch manchmal „klimaunfreundlich“ handeln. Auch sie sind nicht perfekt und das ist auch okay.
✅ Tipp #2 – Nimm dir eine Auszeit
Gerade wenn man sich für etwas sehr engagiert, braucht man auch mal Auszeiten. Also Zeiten, in denen man sich bewusst nicht mit dem Thema beschäftigt. Wenn du einfach mal die Sonne genießt, Musik hörst oder dich in eine Decke kuschelst.
Durchbrich den Angstkreislauf
Wenn etwas Angst macht, betrachtet man manchmal die Zukunft nur noch durch diese „angstvolle Brille“. Man verliert den Blick auf das, was sonst noch möglich ist bzw. auf das, was bereits passiert.
Schau mal bewusst, welche Organisationen sich für den Klimaschutz einsetzen, welche Unternehmen vielleicht von sich aus bereits Maßnahmen setzen.
Wie viele Menschen in deinem Umfeld sich Stück für Stück klimafreundlich verhalten. Der Blick auf das, was passiert, kann diesen Angstkreis durchbrechen. Denn Angst lähmt.
Angst kann auch dazu führen, dass man sein Leben kaum noch bzw. nur noch mit großen Anstrengungen leben kann. Dann braucht es Unterstützung von Experten, die dann gemeinsam mit dir an deiner Angst arbeiten können.
Quelle
mit freundlicher Genehmigung von Rat auf Draht
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