Wenn man an Schüleraustausch denkt, fällt einem meistens zuallererst ein, dass man in einem anderen Land anstatt dem Heimatland in die Schule geht. Doch ist das viel zu kurz gedacht: Schüleraustausch ist nämlich auch Kulturaustausch. 

Kulturaustausch bedeutet, dass man die Traditionen und Gewohnheiten des neuen Landes kennenlernt und direkt miterlebt. Man lebt schließlich direkt bei einer Gastfamilie – mit neuen Menschen, in einem neuen Haus, an einem neuen Ort.

Aber nicht nur man selbst ist “neu”, sondern auch für die Gastfamilie ist es eine völlig einzigartige Erfahrung, denn auch die Traditionen, Werte und Lebensweisen des Schülers müssen erst von diesen verstanden und erfahren werden. Besonders am Anfang braucht es viel Geduld und Überwindung, bis man sich an alles gewöhnt, doch mit der Zeit ist selbst das kein Problem und alles fügt sich ineinander ein, wie ein Puzzle, und beide Seiten lernen voneinander.

Was Lebensweisen ganz praktisch betrifft: Das Essen – man tauscht sich aus, man probiert gemeinsam unbekannte Rezepte, man lernt neue Geschmacksrichtungen und Gewürze kennen und merkt: Die österreichische Küche ist fantastisch! Saftiges Paprikahendl, das Wiener Schnitzel, die vielen Mehlspeisen (Knödel, Buchteln, Palatschinken) – es gibt nichts, was einem nicht schmeckt! Was auch spannend ist: In meiner Gastfamilie kocht der Vater, und das unfassbar gut. 😁

Ich komme aus einem weit entfernten Land in Osteuropa – Bulgarien. Warum gerade würde man als Bulgarier nach Österreich gehen? Letztes Jahr habe ich in der Schule begonnen, Deutsch zu lernen und war nicht der beste Schüler meiner Klasse. Deswegen war es für mich als fleißigen Schüler sehr wichtig, mein Deutsch zu verbessern.

Aber warum nicht Deutschland oder die Schweiz? Um ehrlich zu sein, gefällt mir Österreich von den deutschsprachigen Ländern am meisten. Berge, Flüsse, Seen, sie alle sind bildhübsch/pittoresk; außerdem ist die Geschichte Österreichs sehr groß und vielseitig – gerade in Wien kann man viel darüber lernen und davon sehen.

Stichwort Wien: Gerade der Wiener Raum bietet Öffis (öffentliche Verkehrsmittel) in Hülle und Fülle: Züge, Busse, Straßenbahnen – hier findet man alles, was das Herz begehrt, und das alle paar Minuten! Beispielsweise brauche ich in Bulgarien mit dem Bus für 4 km 25 Minuten, um in die Schule zu kommen. In Österreich brauche ich hingegen nur 15-20 Minuten für 9 km. Das ist fast viermal so schnell wie bei uns! 

Was ich fast vergessen habe: Deutsch überall! Genauer gesagt: Österreichisches Deutsch, denn die Österreicher sagen Dinge auf ihre eigene Art: “fesch” statt “attraktiv”, “Hülsn” [hüsn] für “Dosenbier”, “passt schon” für “ist gut” und “es geht sich (nicht) aus” statt “es langt (nicht)”.

Auch ist mir eines sehr stark aufgefallen: Wenn man Deutsch nicht versteht, hört es sich fürchterlich an. Es klingt aggressiv, so als ob man immer ärgerlich wäre. Wenn man aber alleine nur Bruchstücke beherrscht, öffnet sich der Horizont und alles bekommt einen eigenen, harmonischen Klang. Dadurch hat sich die anfängliche Sprachbarriere schnell überwinden lassen und ich kann mittlerweile nahezu alles verstehen, was mir jemand mitteilt. 

Kurz gesagt, mein Aufenthalt in Österreich war und ist eines der besten Dinge, die mir passiert sind. Ich kann euch zu 100 % empfehlen, ebenfalls einen Schüleraustausch zu unternehmen. Obwohl es insbesondere am Anfang des Schuljahres zu Schwierigkeiten kommt (Eingewöhnungsphase), kann man diese in jedem Fall bezwingen und es wird zu einer der besten Erfahrungen des Lebens. 😊

Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn Prof. Vogel, der mich bei diesem Text unterstützt hat.

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