Prolog

Es war eines Morgens in Kroatien, Umag, als ich zu dröhnenden Geschrei aufwachte. Ich öffnete meine Augen, verspürte einen stechenden Schmerz in meiner Stirn. 

Bevor ich begriff, was geschah, hörte ich diesen unmenschlich wirkenden Laut. Es war mein Name. Nochmal. Und nochmal. Ich blickte auf, um die Quelle der immer näher kommenden Stimme zu sehen. 

Kapitel 1: Scheiße man wir haben verschlafen

Es waren Ivana und Hannah. „Digga Volleyball hat schon angefangen!“, ertönte es aus dem Sprechapparat, der Ivana gehörte. 

Sie klang entsetzt, jedoch stets motiviert mich und Sihem schnellstmöglich aus den Fesseln des überraschenderweise bequemen ausziehbaren Sofas zu bringen. 

„Digga was?“, war das Einzige, das ich herausbrachte. Es klang ziemlich erbärmlich, wie die Stimme eines 80-jährigen Kettenrauchers. 

Kapitel 2: Ich war gottlos krank!

Das war entgegengesetzt jeglicher Erwartung nicht mit einer Nikotinsucht zu begründen. Ich war krank. Schwerst verkühlt den ganzen Aufenthalt lang. 

Bis heute fällt es mir schwer zu begreifen, wie ich kein einziges Mal zusammengebrochen war, da ich „rekordhaft“ 5 Mal Nasenbluten hatte. Es endete jedes Mal mit einer filmreifen Szene im Badezimmer. 

Ein Bidet, gefüllt mit blutigem Wasser, während eine nicht zu bluten aufhörende Nase darüber hing. 

Tatsächlich führten die häufigen Blutungen dazu, dass wir nicht ausreichend Toilettenpapier hatten, was darin endete, dass ich vergeblich versucht hatte, Servietten aus dem Speisesaal zu entwenden. 

Zu unserem Glück waren die Bewohner des Zimmers unter uns gütig genug, uns eine ihrer Rollen zu überreichen. 

Die Situation hatte ihren Charme. Ich rannte die Treppe hinab, klopfte mit all meiner Kraft, schlug regelrecht gegen die Tür. Pia öffnete. “Nasenbluten, Klopapier“, schrie ich, woraufhin Pia in meinen Augen in eine absolute Panik verfiel und das Toilettenpapier einfach gegen mich warf. 

Es fiel am Boden. Ich sah sie verblüfft an, während Ströme an Blut meiner Nase entwichen und informierte sie, dass sie es nicht hätte werfen müssen. Bis heute verteidigt sie sich mit „das war Reflex“. 

Kapitel 3: Ich will nichts sagen, aber ich bin kein Fan von einer gewissen Klasse  🙂

Pardon, ich schweife ab. Also, es war bereits 8:30. Ich war etwas schockiert, ich glaubte es nicht, wie könne dies passiert sein? 

„Wir haben verschlafen Bro“, erklärte mir Ivana. „Sag wallah“, wäre, was ich erwidert hätte, wäre ich ein männlicher Besucher der 6d. 

Da ich jedoch die Macht meiner Synapsen korrekt anwenden kann, nahm ich mein Smartphone in die Hand und sah einfach selbst nach. 

Der Bildschirm blendete mich, ich kniff meine Augen zusammen und erkannte durch mein kleines, verschwommenes Sichtfeld, dass die Uhr tatsächlich 8:31 schrieb. 

Kapitel 4: Oh Shit, wir haben fr. verschlafen

Plötzlich traf mich eine Welle an Adrenalin, mein Herz begann zu rasen, „FU*K“, schrien die Stimmen in meinem Kopf. 

Nachdem ich mich wieder zu Ruhe geatmet hatte, wurde mir klar, wie müde ich mich fühlte. Ich realisierte auch, dass ich in den nächsten Minuten, das Apartment verlassen musste. 

„IVAAANAAA“, schrie ich, mit einer deprimierend klingenden Stimme, die eher der einer todkranken Katze glich. „WAS“, war die Antwort, die ich bekam. 

Später würde ich erfahren, dass die beiden tatsächlich hofften, dass sie falsch lagen und, dass ich dieses große Mysterium des Verschlafens mit einem simplen Satz, wie bspw. ”WTF Digga? Volleyball fängt erst in einer Stunde an!“, klären würde. Dies war leider nicht der Fall. 

Kapitel 5: Ich gehe nicht, Digga! 

Während Ivana sich also in Richtung unseres Zimmers begab, machte ich mir Mühe Sihem zu wecken, die mir allerdings entgegnete, dass sie nicht zu Volleyball gehen würde. Ich nahm an, dass sie innerlich noch negierte, dass uns dieses Fauxpas passiert war. 

Angesichts der Tatsache, dass ich zu erschöpft war, um eine Motivationsrede oder eine Art der Das-Kannst-Du-Nicht-Machen-Rede zu halten, ließ ich sie ohne Widerrede liegen. 

Kapitel 6: Bei Gott, Bro, du hast mich gerettet!

Zu diesem Zeitpunkt hatte Ivana uns bereits erreicht. Nun fragte ich mit einer immer noch kratzigen, aber jetzt nicht mehr schreienden und angenehm klingenden Stimme, ob sie mir nicht bitte einen Energy-Drink aus dem Kühlschrank holen könne, auf welche Aufforderung sie herzlich lachte. 

Sie holte ihn also. Es war ein exquisiter Marille-Holunder Clever Energy. Als sie ihn mir überreichte, behauptete sie,”das war so iconic“. 

Ich bedankte mich für die, mir so viel bedeutende Geste, und öffnete die Dose. Ich hörte das Zischen, das den Höhepunkt eines jeden Morgens ausmachte. 

Ich nahm den ersten Schluck, fühlte die angenehme Kälte in meinem Speiseapparat und meiner gleichnamigen Röhre. 

Ich spürte, wie das Koffein und Taurin mit einem Schlag meine Blutbahn erreichte. 

Ich war gerettet. Der Tag war gerettet. Ivana hatte mich gerettet. 

Epilog

Es muss hinzugefügt werden, dass diese Geschehnisse, außer des mich noch immer verirrenden Wurfes des Toilettenpapiers beziehungsweise meine andauernde Verkühlung inklusive des Nasenblutens, alle innerhalb einer Minute geschahen. 

Daran können wir nun erkennen, welch Auswirkungen die kürzesten Augenblicke auf unser Leben haben können. 

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